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© Working Group Eternal Flame

Anfang Oktober eröffnete "Eternal Flame - the Radiating Archive" in Istanbul im Ausstellungsraum Barın Han – ein Projekt, das Moritz Appich, Mustafa Emin Büyükcoşkun, Cécile Kobel, Judith Milz und Rayna Teneva nach ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung im vergangenen Jahr im Goethe-Institut Bulgarien konzipiert haben. Die Ausstellung geht vom Bildarchiv des ehemaligen Kernforschungszentrums Karlsruhe aus, das heute Teil des KIT-Archivs ist. Neben den Arbeiten, die aus der Auseinandersetzung mit dem Archiv entstanden sind, ist die Publikation “10%. Concerning the Image Archive of a Nuclear Research Center" zu sehen.

1956 wurde das erste Kernforschungszentrum (KfK) in Westdeutschland nördlich von Karlsruhe inmitten eines weitläufigen Waldes errichtet. Über 5000 Menschen arbeiteten im KfK, einer abgeschotteten und umzäunten Einrichtung. Über 50 Jahre dokumentierten professionelle Fotografen die Vorgänge vor Ort, die sich zu einem Bildkonglomerat von 210 000 Fotografien und Filmen addierten. Auf Initiative von Prof. Susanne Kriemann und Friederike Schäfer hat sich eine Gruppe von Studierenden seit 2017 künstlerisch mit diesem Archiv auseinandergesetzt, was in mehreren Ausstellungen und dem bei Spector Books erschienenen Buch, "10%", mündete.
Die Ausstellung „Eternal Flame – the Radiating Archive“ versteht das Archiverbe als einen Kosmos, dessen Potential es ist die Politiken der Bilderzeugung zu übersetzen, zu interpretieren und offenzulegen. Die Stand- und Bewegtbilder – die für die Öffentlichkeit gedacht waren oder für interne Zwecke verwendet wurden – dienen in dieser Hinsicht nicht nur als Aufzeichnung oder Beweis eines Ereignisses, sondern zeigen auch die Deutungshoheit offizieller Narrative auf.

Die künstlerischen Ansätze stellen unterschiedliche Methoden im Umgang mit den Archivalien sowie ein breites Spektrum an Fragen zum dokumentarischen Charakter des Archivs nebeneinander – von der Spekulation mit Fiktion zukünftige Fakten schaffen zu können, bis hin zur Anerkennung einer kontaminierten Realität und existenziellen Betroffenheit, in der wir bereits leben.

„Eternal Flame – the Radiating Archive“ wird kuratiert von Merve Elveren und wird vom ifa - Institut für Auslandsbeziehungen sowie dem Goethe-Institut Istanbul unterstützt. Die Ausstellung befindet sich in Barin Han, einem Off-Space auf der historischen Halbinsel von Istanbul, der von dem bekannten türkischen Kalligraphen Emin Barın gegründet wurde, der u.a. an der HGB Leipzig studierte. Die Ausstellung ist bis zum 26. November zu sehen und wird mit einer Performance von Judith Milz und einer Führung durch die Künstler:innen und die Kuratorin abgeschlossen.

Eternal Flame – the Radiating Archive
06.10.-26.11.23

Finissage:
26.11.23, 17.00 Barın Han
Boyacı Ahmet Sk. Nr:4, 34122 Fatih/İstanbul, Türkei

Mehr Infos gibt es auf Instagram:

Judith Milz: @kative3760

Rayna Teneva: @raynateneva

Cecile Kobel: @cecilekobel

Moritz Appich: @moritz.appich

Mustafa Emin Büyükcoşkun: @mediarcheology

Merve Elveren: @bayanmerve

Barın Han: @barin_han

ifa: @ifa_de

Goethe-Institut Istanbul: @goetheinstitutistanbul

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