Die gestellte Antwort ist eine Videoinstallation, die sich mit den Bedingungen von Kunsterfahrung in aktuellen Ausstellungen auseinandersetzt. Sie besteht aus einem 14-minütigem Video, einer abstrahierten Version der Barcelona Bank von Ludwig Mies van der Rohe, einer Leinwand, die den Boden der Installation und ihre räumliche Begrenzung bildet, Lautsprecherboxen sowie einem Beamer auf freistehenden Stativen.

Mit dem Video entwickelt Carlo Siegfried auf Grundlage von Multimediaguides und Installationsansichten von den Internetseiten von Museen in München, Frankfurt und Wien durch den Einsatz von Farbflächen abstrahierte Konzepte der architektonischen Raumsituationen. Die Farbflächen verdecken die Gemälde in den Ausstellungsansichten zunächst, verschieben sich dann und geben den Blick auf sie frei, während auf der Tonspur ihre Beschreibung wiedergegeben wird.

Die Aufmerksamkeit des Betrachters/der Betrachterin wird auf diese Weise auf Sprache, Inhalt und Intention des Textes, aber auch auf das Verhältnis zwischen der medial vorgestellten Rezeptionssituation im jeweiligen Museum und der eigenen Rezeptionssituation in der Installation gelenkt. Sie reflektiert die medialen Bedingungen und Rahmungen, auf die die RezipientInnen beim Ausstellungsbesuch und davor oder danach im Internet treffen. Insbesondere geht es Carlo Siegfried dabei darum, wie die ästhetische Erfahrung von Kunstwerken durch die ausstellende Institution selbst und von ihr beauftragte Unternehmen geprägt wird.

Aufgrund der Verwendung des Bildmaterials von institutionellen Webseiten thematisiert die Installation auch die Verschränkung vom Raum des Museums und dem des Internets und die Vorstellungen, die die Institutionen von ihrer eigenen Zugänglichkeit haben.

Betreut von: Prof. Andreas Müller, Prof. Anja Dorn, Prof. Sereina Rothenberger, Iris Drögekamp

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