Die Diplomarbeit "If U are ok I am ok" inszeniert die Intimität und das Konzept von „Care“ – kümmern um sich selbst sowie auch um den Anderen. Warschaus LGBTQ+ Szene und urbane Stadtansichten wurden fragmentarisch von der Autorin porträtiert.
Die Ausstellung zeigte neben Fotografien auch Video-, Sound- und Recherchearbeiten. Der Raum wurde in Kooperation mit Christina Scheib (Fachbereich ADSZ) gestaltet.

Fürsorge ist ein sehr verletzlicher und zerbrechlicher, oft unsichtbarer Begriff. Er ruft Konzepte von Intimität, Nähe und Kommunikation mit anderen hervor. Fürsorge verkörpert die Essenz der persönlichen Offenbarung. Der Aufbau einer Beziehung erfordert gegenseitige Energie und Ehrlichkeit, um sich in der Identität des anderen einzurichten, ohne dabei die eigene Identität zu verlieren. Fürsorge symbolisiert den Wunsch, sich um die andere Person und ihren Körper zu kümmern. Fürsorge bedeutet, der Beziehung Priorität einzuräumen und sich um die Zukunft zu kümmern. Fürsorge bedeutet, einen heiligen Raum zu schaffen, in dem wir wir selbst sein können. Sich um jemanden zu kümmern ist genauso wichtig wie sich um zukünftige wichtige Dinge zu kümmern. Fürsorge ist das eine Element der Liebe, neben Leidenschaft und Engagement, das andere Dimensionen wie Respekt, Verständnis und Sympathie beschreibt. Fürsorge wird oft durch das Zeigen von Zuneigung wie körperliche Berührung ausgedrückt und kann ein Barometer für Beziehungen sein. Es sind jedoch nur die alltäglichen Ereignisse, die die Textur der Fürsorge konstruieren und auf längere Sicht einen langsamen und tieferen sozialen Wandel bewirken könnten.

Betreuung: Susanne Kriemann, Anja Dorn, Joao Tabarra und Mitarbeiterin Hanne König