Die audiovisuelle Rauminstallation PYGMALIA beschäftigt sich mit der Suche nach Identität – ein Prozess, verortet zwischen zwei sich oft widersprechendenKräften: den eigenen Impulsen und den gesellschaftlichen Erwartungen. Die Geschichte des Pygmalion aus der griechischen Mythologie wird dabei adaptiert und transformiert. Die Arbeit nimmt Bezug auf die Geschichte des enttäuschten Bildhauers Pygmalion, der sich eine Lebensgefährtin nach eigenen Vorstellungen erschafft. Weigel und Mainz wechseln in PYGMALIA die
Perspektive und fragen nach der bislang namen- und identitätslosen weiblichen Protagonistin.

Pygmalion tritt in der Rauminstallation als Konstrukteur menschlicher Anatomie und Programmierer von Verhaltenscodes auf. Auf einem klar definierten Grundriss, der sich an den Leitlinien des vitruvianischen Menschen orientiert, befinden sich minimalistische, aus Tischlerplatten zusammengefügte Objekte, die sowohl Assoziationen zu einer häuslichen Architektur als auch zu einem menschlichen Körper zulassen. Diese zweite Assoziation wird unterstützt durch Projektionen von Hautstrukturen – als Hüllorgan zur Abgrenzung von Innen und Außen. Eine Frauenstimme berichtet über den Gestaltungsprozess und gewährt Einblicke in das prekäre Beziehungsgeflecht des Konstrukteurs und derProtagonistin. Projektionen und Sound sind aufeinander abgestimmt und weisen jedem Objekt eine eigene Position im Gesamtkontext zu. Abstrahierte Kratz-, Knirsch- und Schluckgeräusche verteilen sich durch Kontaktlautsprecher auf die Objekte. Der Formung widersetzt sich zuerst das Unbewusste und mit ihm derkonstruierte Körper. Der Vorgang eines Resets wird beschrieben, das Gegebene neu sortiert, auf der Suche nach einer eigenen Melodie die „Tonleitung“ übernommen. Projektionen verzerren sich und setzen die ursprüngliche Ordnung außer Kraft – Die Konstruktion läuft aus ihrer geplanten Form.

Betreuung:
Sereina Rothenberger, Rebecca Stephany, Iris Drögekamp , Heike Schuppelius, Dr. Daniel Hornuff

Audiosvisuelle Installation, begehbar, ca. 40 Minuten Tischlerplatten, Beamer, Mediaplayer, Kontaktlautsprecher, Verstärker, Tape, Kokosmatten, Gurte

Gefördert durch dasKulturamt/Kulturbüroder Stadt Karlsruhe