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© Lotta Schweikert

Eine Jury aus 38 Kritiker*innen hat in der jährlichen Umfrage die ehemalige HfG Studentin Cosmea Spelleken mit ihrer Onlineinszenierung „werther.live“ zur Nachwuchsregisseurin des Jahres gewählt. Das Projekt der jungen Regisseurin wurde von den Kulturämtern Freiburg und Karlsruhe gefördert.

Am 5. November 2020 feierte das Stück Premiere und traf damit genau den Kern der Zeit. Deutschland befand sich im Lockdown, und somit auch alle Theater. Virtuell können Zuschauer*innen Werther (Jonny Hoff) und seinen Freund Wilhelm (Florian Gertels) beim Videochatten beobachten. Über ebay-Kleinanzeigen lernen sie Lotte (Klara Wördemann) kennen, die ein Buch aus dem 19. Jahrhundert über Waffen verkauft, an dem Werther für seine Hobbykunst-Collagen interessiert ist. Auf Instagram sind diese Collagen unter wer.werther auch zu finden. Ebenso real ist die Homepage mit dem fiktiven Weltrettungs-Blog von Lottes Verlobtem Albert (Michael Kranz), der sich als NGO-Aktivist in Krisengebieten engagiert.

Das Projekt hat es sogar bis in die „New York Times“ geschafft.

Die Grundlagen für werther.live wurden an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe gelegt, an der Cosmea Spelleken Medienkunst studierte. „Fasziniert hat mich, dass dieses Studium medial wirklich völlig offen war. Wenn man dort einen Stoff hatte, wurde erst mal diskutiert, in welchem Medium man den am besten umsetzen kann – als Theater, als Film, als Installation oder als Audio-Walk.“ BNN, 26.08.21 Aktuell studiert sie Filmregie in Wien.

Die nächste Produktion soll eine Neuinterpretation von Anton Tschechows „die Möwe“ werden, wofür das Ensemble extra zehn Tage in Frankreich verbracht hat. Das Stück selbst wird wieder online gespielt, als Austausch der Figuren über Erinnerungen an einen gemeinsamen Urlaub. Demnächst beginnen die Online-Proben. Die Premiere ist für den 11. Dezember geplant.

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