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In Folge der 1968er-Bewegungen wurde gegen das Establishment gerichtete Raumproduktion mit körperlicher Kopräsenz im öffentlichen Raum assoziiert. Zum einen fand dies seinen Ausdruck in radikaldemokratischen Theorien, die konsensorientierte Konzepte von Öffentlichkeit ins Wanken brachten, sowie daran anknüpfenden Formen von künstlerischem Aktivismus. Zum anderen ging damit ein zunehmendes Verlassen des künstlerischen Ateliers zugunsten neuer Arbeitsorte und Produktionsweisen einher – etwa in sozialen Kontexten oder wissenschaftlichen Settings.

In der Konsequenz interessieren Konzeptionen asynchroner Zeitlichkeiten und anderer Genealogien etwa über narrative Montagen und emanzipative Referenzierungsweisen. Commonplaces sind dabei sowohl die buchstäblichen gemeinschaftlichen Güter (etwa in der critical commons Debatte) als auch rhetorische Orte, auf die sich Argumente beziehen. Denn, wie Barbara Cassin schreibt:

„A commonplace is not a cliché, it is a bank, a stock, a tank of available arguments and a place in which to seek, find and invent arguments“.

Frequentieren, normieren, appropriieren et cetera – welche Verfahren gruppieren sich um Allgemeinplätze?
Als ein Klischee erscheinen mag auch die Figuration Best Friends Forever, die das Akronym BFF mit der Biennale für Freiburg teilt. „Friendship“, so Jacques Derrida in den 1980er Jahren, „resembles an appeal because it makes a sign toward the future: be my friends.“ Sofern diesem Appell eine neue Dringlichkeit zukommt, verlangt dies, sich auf transformierende Allgemeinplätze zu sensibilisieren. Diesen Gedanken weiterführend, beleuchtet das Symposion gegenwärtige und zukünftige Formationen infrastruktureller Intimitäten. Verhandelt und rekontextualisiert werden soll so auch das Verständnis praktischer wie ideeller ‚kritischer Infrastrukturen‘.

Wegen begrenzter Platzkapazität ist die Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich: Anmeldung hier
Am 09. Juli finden im Rahmen des Symposions drei Workshops statt, weitere Informationen dazu gibt es hier.

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