Madame Realism (geb. 1985) ist eine fiktive Kunstkritikerin, die entstand als Craig Owens die US-amerikanische Autorin Lynne Tillman fragte, ob sie für die Kunstzeitschrift Art in America über eine Renoir-Ausstellung in Boston schreiben wolle. Die mittlerweile siebzehn Madame Realism Texte erschienen überwiegend in Art in America, aber auch in Künstler*innenmonografien oder Ausstellungskatalogen. Madame Realism driftet zwischen Fakt und Fiktion, zwischen New York und Umgebung, ihrer Wohnung im East Village und der sie umgebenden Großstadt New York, zwischen Kunstwerken und Kontexten, Gesellschaft und ihren Randgebieten, Repräsentation und dem Nicht-Repräsentierten. Madame Realism ist eine Agentin des Zweifels, der stetigen Bewegung zwischen möglichen Standpunkten. An ihrem Beispiel soll nachvollzogen werden wie sich im Drift zwischen kritischem und erzählerischem Anspruch ein besonderes Potential für die Annäherung an den Gegenstand der Kritik, Kunst, entwickeln lässt.

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