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© Michelle Mantel

In diesem Frühjahr feiert die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe ihren 30. Geburtstag. Diesen Umstand hat das Literaturseminar der Hochschule zum Anlass genommen, sich mit der Geschichte des Gebäudes, das heute für die enge Verbindung von Kunst, Medien und innovativer Lehre steht, näher zu beschäftigen.

In dem denkmalgeschützten Hallenbau wurden im letzten Jahrhundert Rüstungsgüter produziert, die im Zweiten Weltkrieg millionenfach zum Einsatz kamen. Zur Herstellung von Waffen und Munition sind in Karlsruhe ab 1941 Tausende von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter eingesetzt worden, die in über 40 Lagern in der Stadt untergebracht waren und oftmals nicht überlebten. Noch bis in die 1970er Jahre wurde aus dem Gebäudekomplex, den die Hochschule mit dem ZKM, der Städtischen Galerie und der Kunsthalle Karlsruhe teilt, die Herstellung von Tellerminen koordiniert, die in Grötzingen hergestellt und weltweit vermarktet wurden.

Um dieses dunkle Kapitel der Hochschulgeschichte der HfG zum Sprechen zu bringen, haben Studentinnen und Studenten des Literaturseminars unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Krass eine umfangreiche Materialsammlung zusammengetragen und aus Stimmen, Dokumenten und historischen Quellen einen fünfteiligen Podcast produziert, der nun in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt wird. Gäste des Podcasts sind u. a. der Filmemacher Sebastian Drost, die Architekturhistorikerin Dr. Kerstin Renz und der Stadtarchivar Jürgen Schuhladen-Krämer. Moderatoren sind die Studierenden Mo Frank und Lennart Polach. Die Begrüßung der öffentlichen Veranstaltung übernimmt Thomas Fröhlich, Kanzler der HfG Karlsruhe.

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